Ort: Literaturhaus Salzburg
Lesung & Gespräch
Veranstalter: prolit
Eintritt: frei
Zsuzsanna Gahse - Bergisch teils farblos
»Kaum zu fassen, wie unterschiedlich Berge betrachtet werden. Investitionsmöglichkeiten, Urlaubsregionen, Jagdgebiete, Regionen für Klettertouren zum Himmel hinauf …«, notiert die Ich-Erzählerin von Bergisch in eine ihrer Mappen. Unterwegs in nicht nur freundlichen Alpengegenden sammelt sie in unterschiedlichen Hotels und Berghütten Porträts von Besuchern und den heimischen Gastgebern. Öfters ist sie auch mit Freunden unterwegs, die ihr Interesse für Speisen, Sprachen und deren topografische Zusammenhänge teilen. Sie sammeln Farben, suchen sogar nach Farblosigkeiten, und zu sechst entwickeln sie die Idee eines begehbaren Tagebuchs, um ihre Beobachtungen aufschlussreich archivieren und präsentieren zu können. Nach und nach tauchen weitere Gebirge auf, unter anderem das Uralgebirge oder etwa die Guayana-Region, und auch die Berge aus Literatur und Kunst sind mit von der Partie. In über 500 Aufzeichnungen entfaltet Zsuzsanna Gahse ein feinmaschiges Zusammenspiel zwischen den sechs Personen und zugleich entsteht ein lebendiges Panorama der Bergwelten, eine vielschichtige Typologie des »Bergischen«.
Zsuzsanna Gahse, geb. 1946 in Budapest, aufgewachsen in Wien und Kassel, lebte längere Zeit als Schriftstellerin in Stuttgart und Luzern, zurzeit wohnt sie in Müllheim, Schweiz. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. aspekte-Literaturpreis, Adelbert-von-Chamisso-Preis, Italo-SvevoPreisSchweizer Grand Prix Literatur. Über 30 Buchveröffentlichungen, in der Edition Korrespondenzen erschienen zuletzt "JAN, JANKA, SARA und ich" (2015) und "Siebenundsiebzig Geschwister" (2017). Aus dem Ungarischen übersetzte sie u.a.Zsuzsa Rakovsky, István Kemény, István Vörös. "Bergisch" ist in der Edition Korrespondezen erschienen.