Vitomil Zupan

Ort: Literaturhaus Salzburg

Buchpräsentation & Gespräch

Veranstalter: prolit

mit freundlicher Unterstützung des Slowenischen

Kulturinformationszentrums SKICA

Foto Erwin Köstler: privat

Levitan

Vitomil Zupan, das Enfant terrible der slowenischen Literatur, erkundete in seinen Werken sein eigenes Leben im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Umständen – oder vielmehr im Widerspruch dazu. In „Levitan“ beschreibt er seine Jahre in Haft, als er nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Unmoral, Dekadenz und politischer Unberechenbarkeit aus dem Verkehr gezogen wurde. Der brisante, 1970 fertiggestellte Text konnte erst 1982 erscheinen. Derbe Zoten und erotische Phantasien gehen darin in luzide Reflexionen über; hellsichtige Charakterisierungen von Mithäftlingen wechseln sich ab mit wüster Verdammung der Gesellschaft und ihrer Institutionen. Zupan prahlt, wütet, beschimpft und stellt überkommene Überzeugungen auf den Kopf. Das Buch ist von umstürzlerischer Kraft, es bietet eine schonungslose Analyse verkrusteter gesellschaftlicher Verhältnisse und erzählt von einer Parallelgesellschaft der Ausgestoßenen.

Erwin Köstler ist es zu verdanken, dass wir dieses fordernde, tiefgründige und hoch aktuelle Werk in seiner ganzen irrlichternden Weisheit und Unwiderstehlichkeit lesen können. Er wird Autor und Werk an diesem Abend vorstellen, nicht ohne einen zwingenden Bezug zu unserer Gegenwart herzustellen.

 

Vitomil Zupan (1914–1987), war Weltreisender, Boxer, Widerstandskämpfer, Bohemien und Autor von Prosa, Lyrik und Theaterstücken.

Erwin Köstler, geboren 1964, studierte Medizin und Slowenistik und lebt als Übersetzer von klassischer wie zeitgenössischer slowenischer Literatur in Wien.

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