Ort: Literaturhaus Salzburg
Lesung & Gespräch
Veranstalter: prolit
Übersetzung: Mascha Dabic
Goran Ferčec, Ivica Prtenjača
Zum Auftakt von 30 Jahre Literaturhaus führt der Verein prolit mit zwei großartigen Autoren nach Kroatien:
Ein Mann aus der Kunstszene lässt seinen bürgerlichen Alltag hinter sich, um für einen Sommer in Gesellschaft eines alten Esels als Brandwächter auf einer Adriainsel zu leben. Dort begegnet er modernen Pilgern, verirrten Bikern, trommelnden Sinnsuchern, verlorenen Seelen des turbokapitalistischen Zeitalters, vor allem aber begegnet er den Fragen, die wir uns als Menschen des 21.Jahrhunderts stellen müssen. Ivica Prtenjačas Roman „Der Berg“ betreibt mit seinem Protagonisten eine so lakonische wie tiefsinnige Rückeroberung der Freiheit.
Wunder wird es im Nachkriegsjugoslawien keine geben, auch wenn der Kapitalismus sie unablässig verspricht. Bender, der vor dem Bürgerkrieg geflüchtet ist, kehrt in das zerstörte Dorf seiner Kindheit zurück, nachdem seine Mutter verschwunden ist und sein Vater ihn bittet, ihm bei der Suche zu helfen. Präzise und mit bitterem Humor beschreibt Goran Ferčec die Alltagsroutinen der beiden Männer, ihre vergebliche Suche und die Unmöglichkeit, eine Sprache für ihre Verluste zu finden. So knapp und untergründig komisch ist selten von der Sinnlosigkeit des Kriegs geschrieben worden.
Goran Ferčec, geboren 1978 in Koprivnica, lebt in Zagreb. Er ist vielfach ausgezeichneter Theaterautor, Regisseur, Dramaturg und Essayist. „Wunder wird es keine geben“ ist sein erster Roman, erschienen in der Übersetzung von Mascha Dabić im Residenz Verlag.
Ivica Prtenjača, geboren 1969 in Rijeka, nach verschiedensten Tätigkeiten Studium an der Fakultät für Bildungswissenschaften. Seine Texte wurden vielfach übersetzt und ausgezeichnet. „Der Berg“ ist in der Übersetzung von Klaus Detlef Olof im Folio-Verlag erschienen.
Übersetzung: Mascha Dabić
Veranstalter: prolit
Eintritt: 10/8